Samstag, 14. April 2012

Sinn des Lebens

Ich wurde neulich gefragt, was denn der Sinn des Lebens sei. Zugegeben: es war ein Frage in einem Forum und somit an viele Leute gerichtet. Es kamen auch viele Antworten, von es gibt keinen Sinn im Leben, weil man dadurch freier sei, bis hin zu einer Sinngebung durch eine metaphysische oder göttliche Macht. Für mich als Philosophen und Selbstdenker waren all die Antworten unbefriedigend. Was ist denn nun ‚der Sinn des Lebens‘? In dieser Art der Fragestellung würde ich auch sagen: Es gibt ihn nicht! Zwar läßt Hans Sterneder in seinem hervorragendem Roman „Der Sonnenbruder“ den Protagonisten Beatus Klingohr sagen: „Der Sinn des Lebens ist das Leben zu leben“, was aber eine tiefere Reflexion voraussetzt. An dieser Stelle kann ich auch die anderen Werke von Hans Sterneder empfehlen. Was ist denn das ‚Leben‘? Und wie ‚lebt‘ man es? Für Janis Joplin und die Hippiebewegung war es klar „Live fast, love hard, die young“. Aber es setzt voraus, daß wir das Leben in einer adäquaten Art und Weise ‚leben‘, qualitativ oder quantitativ. Dieses ‚wir‘ impliziert nicht eine Gruppe von Menschen oder gar die Menschheit an sich, sondern – und das ist wichtig! – die Singularität aller Individuen. Um es noch einmal zu betonen: Es geht nicht um den „Sinn des Lebens“, sondern um den Sinn in DEINEM Leben. Es gibt den bei Sprachwissenschaftlern umstritten Ausdruck etwas ‚mache‘ Sinn. Auch wenn „Sinn“ (Lat.: sensus) kein spezieller Terminus der Linguistik, Logik oder der Wissenschaft ist, so ist die obige Redewendung etwas ‚mache‘ Sinn falsch. Pri-mär ist Sinn eine Wahrnehmung von inneren oder äußeren Reizen verschiedener Organismen wie Auge, Haut, etc. Aber dies soll kein Beitrag über Sinn oder Sinne werden, sondern um Deine Stellung zu Deinem Sinn im Leben. Ich postuliere jetzt die Prämisse, daß es keine Sinngebung von außen gibt. Niemand hat vorherbestimmt, wofür dein Leben ist, weder ein Gott, noch eine Gesellschaft oder Staat. Dieses Leben, dein Leben, wurde dir ‚zur freien Verwendung‘ geschenkt! Und eine weitere Prämisse ist: es gibt kein Wesen, keine Handlung, kein Ding, dem ein Sinn beigefügt werde kann! Natürlich mache ich mir keine Freunde, wenn ich behaupte, mache mit deinem Le-ben, was DU willst! Du bist dazu niemanden Rechenschaft schuldig: aber, und das solltest du wissen: nur du trägst die Konsequenzen dafür! Vielfach wird der Sinn eines Lebens durch gesellschaftliche Konventionen geprägt, Familie, Arbeit, Haus, Auto, das sind Werte für dessen Erreichung manch einer sein Leben ausrichtet, weil es für ihn sinnvoll ist (und natürlich für Gesellschaft, Wirtschaft, etc. auch). Der andere strebt nach Spaßmaximierung und es erscheint ihm sinnvoll den ganzen Tag zu rauchen, Bier zu trinken und Fernsehen zu schauen. Lange habe ich überlegt, was für mich sinnvoll im Leben ist, wie ich Werte mit Freude, Zielen, Gesellschaft und vielerlei anderem verbinde. Du siehst: ich gebe meinem Leben selbst einen Sinn! Für mich ist es sinnvoll mich so zu verhalten, zu handeln, zu ernähren, zu bewegen und geistig zu programmieren, daß ich ein langes, gesundes Leben habe. In diesem Leben möchte ich mich fortentwickeln, lernen, wachsen um einen Beitrag zur Evolution von Gesellschaft und Welt zu leisten. Also ist die Konklusion: höre auf nach dem Sinn des Lebens zu suchen und gebe deinem Leben einen Sinn!

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