Montag, 1. Oktober 2012

Professor Zamorra und ein Jubel-Con in der Phantastischen Bibliothek



Es ist einige Jahrzehnte her, da ich zum ersten Mal einen Heftroman der Serie Professor Zamorra in der Hand hielt. Noch heute kann ich mich gut an „Das Hexendorf“, Band 112, erinnern, den Walter Appel unter dem damals üblichen Serienpseudonym Rober Lamont schrieb.
Es folgten noch hunderte, die ich las, und lernte als damaliger Vorsitzender des heutigen Marburger Vereins für Phantastische Literatur auch bald die Autoren der Serie kennen. Am bekanntesten wurde wohl Werner Kurt Giesa, der die Serie auch lange als alleiniger Autor schrieb und leider schon 2008 im Alter von 54 Jahren verstarb.
Anläßlich des Erscheines von Band 1000 organisierte Carl Holmes, ein Fan und User des Zamorra-Forums bei Bastei-Lübbe, wo die Heftromanserie auch erscheint (im Gegensatz zu den Büchern, die im Zaubermond-Verlag erscheinen) einen Con in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar, um den Band persönlich zu überreichen.
Die Bibliothek sollte jedem Fan und Sammler ein Begriff sein, denn dort sind auf fünf Etagen, ca. 1.500 qm, an die 200.000 Werke der Phantastischen Literatur, Horror, SF und Fantasy ebenso wie Märchen, Sagen aber auch diverse esoterische und grenzwissenschaftliche Werke. Es spielt keine Rolle ob Heft, Buch, Paperback oder das eine oder andere Comic-Heft oder Manuskript. Die Bibliothek, durch die uns Thomas Le Blanc, Leiter der Bibliothek, führte, war sehr hell, sauber und hatte neben unzähligen künstlerischen Objekten auch unheimlich Flair. Ein Paradies für Fans und Sammler!
Nach der Führung wurde der Professor Zamorra Film „Satans Todesschwadron“ aufgeführt, der 1983 von Werner Kurt Giesa, Rolf Michael und ihren Freunden gedreht wurde und bei dem auch ich eine kleine Gastrolle als ‚Opfer‘ eines Dämons habe. Auch wenn W.K. Giesa immer sagte „Ihr sollt euch fürchten, nicht lachen“ wurde viel gelacht, auch wenn durch die Transformation des Films von Super 8 – Format auf Video und Video auf DVD die Qualität nicht mehr so gut war. Damals haben wir eben nach dem Motto Drehbuch schreiben, lesen, wegschmeißen und los geht es, gedreht. Hilfreich waren einige Bemerkungen von Rolf Michael, der das eine oder andere kommentierte oder nach dem Film ausführte.
Zwischen durch nahmen wir einen Imbiß ein. Während der ganzen Veranstaltung war mit Kaffee, Tee, Wasser und Saft sowie Keksen für unser leibliches Wohl gesorgt.
Zwei kurze Vorträge von Horst Herrmann von Allwörden, Herausgeber des Onlinemagazins ‚Zauberspiegel‘ – bekannt als solches seit den 80ern als Printmedium - und Achim Mehnert, Zamorra und Ren Dhark Autor (Kult SF-Serie von Kurt Brand) schlossen sich an. Es ging darum wie man Autor wird, bzw. Serien wie Zamorra konzipiert, auch wenn es mit den damaligen ‚Bierrunden‘ sicher nicht exemplarisch für ein Serienkonzept sein dürfte.
Es wurden noch viele Erinnerungen und Informationen zu der Serie und der Fanszene lebhaft ausgetauscht, was eine unheimliche Bereicherung war, da ich einige Leute viele Jahre nicht gesehen hatte.
Anwesend waren ca. 15 Personen, darunter die Professor Zamorra Redakteurin Susanne Picard, die Autoren Rolf Michael, Achim Mehnert, Christian Schwarz, Christian Fröhlich und einige Fans wie Rudi Bading, der so freundlich war mich mitzunehmen, Thomas Seeling, Bettina vom Zauberspiegel, Yakup Yalcinkaya, Gerhard Schäffer, u.a.
Es bleibt ein herzliches Dankeschön an die Phantastische Bibliothek für die Räumlichkeiten und nette Betreuung und Carl Holmes für die wunderbare Veranstaltung.
Ich freue mich schon in 14 Tagen auf dem Buchmesse-Con in Dreieich viele Freunde, Autoren und Verleger wiederzusehen!